Das Fisser Blochziehen, zählt wohl zu den originellsten Fasnachtsbräuchen im Alpenraum und ist eine der urigen Tiroler Fasnächten. Es ist ein Rest der Frühjahrs- und Fruchtbarkeitsfeste unserer vorchristlichen Ahnen und bietet ein begeisterndes Schauspiel nach überlieferten Ritualen, dessen Freiluftbühne der Dorfkern von Fiss im Tiroler Oberland ist.
Seinen Namen verdankt der Brauch dem Bloch, einem 35 Meter langen Zirbenstamm. Er repräsentiert einen Pflug, der die Felder für die Aussaat aufbricht und damit den Frühlingsanfang einläutet. Beim Festtagsumzug wird der Bloch auf geschmückten Holzschlitten durch das Dorf gezogen.
Der Schwoaftuifl (Schweifteufel) versucht den Zug zu stoppen, tanzt um den Bloch herum und zieht mit einem befestigten Seil den Bloch entgegen der Fahrtrichtung. Unterstützung erhält er von seinen schaurigen Hexen mit ihrem wilden Geschrei und fuchtelnden Besen. Seine Gehilfinnen verkörpern die bösen Dämonen und den bitteren Winter, der den Menschen auf dem Hochplateau in Fiss noch vor ein paar Jahrzehnten gehörig zu schaffen machte.
Es ist ein faszinierendes Spiel der Farben und Masken, ein uriger Ausdruck der jahrhundertealten Auseinandersetzung mit den gewaltigen Kräften der Natur im Jahresablauf und ihre Auswirkungen auf das harte Leben der bäuerlichen Bevölkerung in den Tiroler Alpen.
2011 wurde das Fisser Blochziehen in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Österreich aufgenommen.
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